Der Tag der Deutschen Einheit jährt sich zum zwanzigsten Mal am 3.Oktober 2010 und Medienkunst-Student Jens Stober hat ein ganz besonderes Geschenk zum Jahrestag der Wiedervereinigung: einen Ego-Shooter mit Mauerflüchtlingen und Grenzsoldaten. Der kostenlose Ego-Shooter an der Deutsch-Deutschen-Grenze trägt den Namen „1378km“ und spielt damit auf die Gesamtlänge der ehemaligen Grenze an. Dabei hat man die Auswahl, ob man als Flüchtling aus der DDR spielen möchte oder als DDR-Grenzsoldat. Wählt man den Grenzer, so hat man zur Aufgabe, Flüchtlinge mit Waffengewalt zu stoppen, als Flüchtling soll man logischerweise versuchen, aus der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik zu fliehen.
Erschießt man einen Flüchtling, bekommt man einen NVA-Orden, wird aber später, nach der Wiedervereinigung vor Gericht verurteilt. Logischerweise hat der Grenz-Ego-Shooter zu vielen Protesten geführt, doch Erfinger Jens Stober verteidigt sein kostenloses Spiel, denn mit dem Spiel soll nicht sinnlos geballert werden, der Spieler soll sich mit der Geschichte an der innerdeutschen Grenze, dem „antifaschistischen Schutzwall“ auseinandersetzen. Als Grenzsoldat hat man nicht nur die Wahl, mögliche Flüchtling zu verhaften oder zu erschießen, man kann mit den Flüchtlingen auch Kontakt aufnehmen oder gar selber in die BRD flüchten und so die Entscheidung treffen, nicht auf die eigenen Landsleute zu schießen und sich somit dem Schießbefehl zu widersetzen. Für die Programmierung hat Stober über 1 Jahr gebraucht und die meiste Zeit mit Recherche zur Geschichte verbracht.
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