Ein Casting mit überraschendem Twist: man stellt sich mal vor, man träumt von der großen Karriere als Fernseh- oder Filmstar und geht zum Casting, das einem eventuell den Durchbruch verschaffen könnte. Dieses Szenario hat auch die Sozialorganisation Aktion Mensch inszeniert. Gut gelaunt kommen diverse Personen zum Casting und erzählen fröhlich und frei von der Leber, was sie von dem Castingaufruf erwarten. Dann bekamen sie ihren Partner für den Tag vorgestellt. Bei diesen Menschen handelte es sich um Personen mit diversen Behinderungen. Plötzlich schlägt die Stimmung um. Jenen Castingteilnehmern, die eben noch so gut gelaunt waren, steckte plötzlich ein Klos im Hals, schließlich hatten es die wenigsten der Teilnehmer zuvor etwas mit Menschen mit Behinderungen zu tun. Doch muss man vor Menschen, die am Down-Syndrom leiden, oder leider Contergan-geschädigt sind, kleinwüchsig oder blind oder taub sind Angst haben? Natürlich nicht. Die anfängliche Distanz zwischen den beiden Castingpartnern ändert sich schnell, als man sich dann näher kommt und miteinander kommuniziert.
Von der Distanz, formellen Höflichkeit und Unsicherheit ist nach wenigen Augenblicken nichts mehr zu erkennen. Wieso auch, schließlich sind Menschen mit Behinderungen genau wie du und ich, Angst muss man von diesen Jungen und Mädchen, Männer und Frauen nicht haben:
Im Zusammenspiel zwischen Menschen, egal ob behindert oder nicht, müssen Hürden abgebaut werden und Barrieren in den Köpfen sollten nicht mehr existieren. Nur ein Drittel von uns hat regelmäßig Kontakt zu Menschen mit Behinderungen. Ein normaler Umgang ist leider noch lange nicht selbstverständlich. Doch eben jene Castingteilnehmer aus dem Viral von Aktion Mensch haben genau gezeigt, dass man ganz unverkrampft mit dem Gegenüber kommunizieren und agieren kann. Mit Menschen mit Behinderung kann man also normal wie mit anderen Menschen umgehen, schließlich sind sie ja nicht unnormal, sondern leider nur vom Schicksal oder der Natur gebeutelt. Inklusion beginnt in den Köpfen und in den Herzen der Menschen. Der Schlüssel dazu liegt in persönlichen Begegnungen. Aktion Mensch hat neben dem Viral eine Webseite inklusive „Begegnungszähler“ gestartet und gibt Tipps, wie man unverkrampft mit Menschen mit Behinderungen umgehen und auf sie zugehen kann.